19.02.2020 – Forschungsförderpreis „Young Scientists IO“ erstmals verliehen

Zum ersten Mal vergibt die Bristol Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie ihren Forschungsförderpreis „Young Scientists IO“

Von links: Dr. Riccardo Pecori, Dr. Luisa Bresadola, Bruno Loureiro Cadilha

München/Berlin, 19. Februar 2020 – Anlässlich des 34. Deutschen Krebskongresses (DKK) vergab die Bristol Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie (IO) ihren Forschungsförderpreis „Young Scientists IO“: Heute wurden drei junge Wissenschaftler für ihre innovativen exzellenten Forschungsarbeiten im Bereich der Immunonkologie ausgezeichnet. „Nur über Forschung kann es eines Tages gelingen, Krebserkrankungen in all ihren Erscheinungsformen zu besiegen. Der Förderpreis soll gerade junge Forscher motivieren, zur Weiterentwicklung der Immuntherapie beizutragen“, erklärte Dr. Michael May, Vorstand der Bristol Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie.

Diese Forscher wurden mit dem Forschungsförderpreis „Young Scientists IO“ ausgezeichnet:

Dr. Luisa Bresadola: Umfassende genomische und transkriptomische Analyse von primären und rezidivierenden Kopf-Hals-Tumoren

Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinome (HNSCC) bilden eine Gruppe heterogener Erkrankungen, die aus den Epithelzellen der Mundhöhle, des Rachens, des Kehlkopfes, der Nasenhöhle und der Speicheldrüsen hervorgehen. Hauptrisikofaktoren sind Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und die Infektion mit humanem Papillomavirus (HPV). Trotz aggressiver Behandlung rezidivieren bis zu 50% der Patienten innerhalb von drei Jahren und haben sehr schlechte Prognosen. 

Dr. Luisa Bresadola und ihr Team untersuchten in ihrer Studie, wie sich die genetische Landschaft und die Muster der Genexpression während der Tumorentwicklung, bei Wiederauftreten und nach der Behandlung ändern. Die daraus hervorgegangen Informationen können unser Verständnis der Tumorprogression verbessern und bei der Vorhersage helfen.

Bruno Loureiro Cadilha: Eine verbesserte Rekrutierung sowie die Umgehung der Immunsuppression ermöglicht den Einsatz der T-Zelltherapie bei soliden Tumoren 

Die CAR-T-Zelltherapie ist bei Patienten mit hämatologischen Krebserkrankungen ein Hoffnungsträger und führt in einigen Fällen zu dauerhaften Remissionen. Zurzeit wird die CAR-T Zelltherapie bei soliden Tumoren noch nicht eingesetzt, da die modifizierten T-Zellen nicht in den Tumor eindringen können und durch das immunsuppressive Milieu des Tumors gehemmt werden. Bruno Loureiro Cadilha und sein Team forschen an der Überwindung dieser Einschränkungen, denn dies ist entscheidend, um die Translation der CAR-T-Zelltherapie in solide Tumoren zu ermöglichen. 

Dr. Riccardo Pecori: RNA-Editing als Instrument zur Verbesserung der Sensitivität gegenüber Immuntherapien

Die Immuntherapie hat den Erfolg in der Behandlung von Krebserkrankungen deutlich verbessert. Trotz dieses klinischen Erfolgs sprechen viele Patienten nicht auf eine Immuntherapie an oder entwickeln eine therapeutische Resistenz. Aus diesem Grund ist die Entwicklung neuer Strategien zur Sensibilisierung von Tumoren für die derzeit verwendete Immuntherapie dringend erforderlich. Riccardo Pecori und sein Team forschen deshalb an RNA-Editing als Instrument zur Verbesserung der Empfindlichkeit gegenüber Immuntherapien.

Mit Forschungsförderung Hoffnung gestalten 

Frau Dr. med. Katja Weisel, Vorstand der Stiftung und stellvertretende Direktorin im UCCH (Universitäres Cancer Center Hamburg) macht noch einmal deutlich, dass die immunonkologische Forschung mit vielen Hoffnungen aber auch mit Herausforderungen verbunden ist: „Wir hoffen, möglichst viele Krebsarten mit der Immunonkologie behandeln und eines Tages auch heilen zu können.“ Nach wie vor besteht hier großer Forschungsbedarf, sowohl präklinisch als auch klinisch und in der Versorgung. Junge Wissenschaftler sollen mit dem Forschungsförderpreis „Young Scientists IO“ motiviert werden, den Erkenntnisgewinn im Bereich Immunonkologie voranzutreiben. 

Bewerbung für den Förderpreis Young Scientists 2021

Der Forschungsförderpreis „Young Scientists IO“ wird alle zwei vergeben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Immunonkologie forschen, sind aufgerufen, sich zu bewerben. 

Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und kann auf maximal drei Preisträger verteilt werden. Eine Bewerbung ist vor Abschluss des 40. Lebensjahrs und vor einer Habilitation möglich. Die einzureichende Forschungsarbeit muss bislang unveröffentlicht sein; die Arbeiten dürfen nicht älter als zwölf Monate sein. Bewerbungsschluss ist jeweils der 30. September. 

Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine unabhängige Jury. Die ausgezeichneten Arbeiten werden im Rahmen einer wissenschaftlichen Veranstaltung präsentiert.

Weitere Informationen, auch zu den Teilnahmebedingungen, finden sich unter www.stiftung-io.org/unsere-foerderbereiche/unsere-foerder-preise.